top of page

Muttertag oder zurück gehen um vorwärts zu kommen



Dieses Jahr am Muttertag war ich mit einigen Familienmitgliedern auf der Iddaburg im Toggenburg/SG. Das war zu Lebzeiten der liebste Ort meiner Grossmutter. So waren mit der Energie meiner Grossmutter, meiner Mutter, mir und meiner Tochter an diesem Tag vier Frauengenerationen einer Ahnenlinie vereint an einem Ort der für mich sehr viel weibliche Energie ausstrahlte. Das hat mich berührt.

Berührt hat mich auch der Wandel durch die Zeitgeschichte von Idda von Toggenburg und die gefundene Verbindung zur Urmutter am Muttertag.

Davon möchte ich hier schreiben.


Über diverse Internetseiten lässt sich folgende Geschichte der Iddaburg mit Idda als die fromme, sittsame und treue Gemahlin des Grafen von Toggenburg finden.

Als Idda ihre Kostbarkeiten putzte und zum trocknen auf die Fenstermauern legte, flog eine Elster hin und stahl ihr den funkelnden Ehering. Später wurde der Ring von einem Jäger gefunden und am Finger getragen. Nicht lange und der Graf erfuhr davon. Er bezichtigte Idda der Untreue und stiess sie sogleich über die Burgmauer tief in die Schlucht. Idda bat zu Gott, er möge sie beschützen, da sie unschuldig war. Tatsächlich blieb Idda unversehrt und sprach für sich das Gelübde, dass sie einzig Gott dienen werde. Sie lebte 17 Jahre in einer Höhle im Wald und war eins mit den Tieren und Pflanzen. Als sie entdeckt wurde, bat der Graf Idda um Verzeihung und wollte sie wieder in der Burg aufnehmen. Doch Idda wünschte sich einzig eine Hütte im Tal um Gott getreu weiter zu dienen. Fortan kamen die Leute zu ihr wenn sie Sorgen hatten und sie fanden bei Idda Heilung und ein offenes Ohr. Immer wenn Idda abends zur Messe ins Kloster Fischingen ging, erschien ihr ein Hirsch mit 12 Kerzen im Geweih und zeigte ihr den Weg.


Nun das Spannende und Faszinierende an dieser Geschichte eröffnete sich mir dann, als ich Einblick in die Zeit zurück bekam. Denn geht dieser Geschichte nicht weit mehr voraus als eine fromme Christin die von Gott gerettet wurde und der ein Hirsch den Weg beleuchtete? Idda war eins mit den Tieren und der Natur, sie wurde bei Krankheit und Sorgen um Heilung aufgesucht.


Nicht im Internet, aber in dem Buch „ Magische Ostschweiz“ steht zu Idda geschrieben: „In einer tieferen Ebene entspricht die Idda von Toggenburg der im Volksglauben verankerten Landschaftsdeva oder der Toggenburger Landesmutter“.

Historisch gesehen wurde wie bei vielen Heiligen, die weibliche Rolle verdreht und verändert. Sie zeigt wie vorchristliche Göttinnen in fromme und heilige Frauen umgewandelt wurden und welche Strafe wohl auf Ehebruch stand.

Noch weiter geht in dem Bericht und der tieferen Geschichte hervor, dass wir in der Landesmutter Idda von Toggenburg eine Verkörperung von Mutter Erde, eine Fruchtbarkeitsgöttin oder eine lokale Berggöttin erkennen können, welche früher verehrt und im Zykluskreis in ihrer Dreifaltigkeit angebetet wurde.


Auch Tiere hatten stehts ihre besondere Symbolik und Bedeutung. Bei den Kelten zum Beispiel stand der Hirsch für Gott Cernunnos und das Geweih des Hirsches war ein Fruchtbarkeitssymbol.


Von der Kirche wurde die Göttin also in eine katholische Heilige umgewandelt, dies erlaubte der Bevölkerung ihre alten religiösen Vorlieben im neuen Gewand weiter zu pflegen, doch nach und nach ging dieser alte Ursprung der grossen Göttin verloren und übrig blieb das Gewand der frommen, sittsamen, stillen und folgsamen Frau, die eigentlich so viel mehr Aspekte in sich trägt. Heute zerbröckelt dieses christliche Gewand. Doch was zeigt sich dir dahinter, mit was, mit welchen Werten und Begriffen ist dieses Gewand für dich jetzt gefüllt? Auf was greifen wir zurück?

Sehr gerne hätte ich heute meine verstorbene Grossmutter über ihre tiefe Beziehung zur Iddaburg befragt.


Ich finde solche mögliche Entschlüsselungen faszinierend und erhellend – scheinen mir doch all zu oft diese kirchlichen Frauengestalten erdrückt und entrückt. Auch für meine Geschichte, mein Bild der Weiblichkeit und dem Frausein, für meinen Bezug zur Mutter Erde bringt es mir Kraft und ja es bringt mir Versöhnung mit diesen Heiligenfiguren. Es zeigt mir das tiefere Dahinter. Im heute mag wohl nicht jede von Göttinnen sprechen, aber vielleicht von dem Bewusstsein, dass auch wir alle Aspekte der Frau in uns tragen und mit der Natur verbunden sind.


Natürlich dürfen wir uns die Frage nach unseren „Gewänder“ / Prägungen und dem was wirklich dahinter steckt, uns in allen Bereichen des Lebens stellen. Eben genau da, wo wir uns Veränderung wünschen. Doch liegt der Schlüssel oft nicht einfach sichtbar. Wie in der Sage von Idda ist die Wahrheit zum Teil vergraben im Untergewand und wir dürfen wieder lernen Symbole und alte Verbindungen zu erkennen und nutzen um schliesslich unsere Muster im Heute zu erweitern.


Es fasziniert mich diese Tiefe neben der Zyklusbegleitung mit Frauen, auch in der Begleitung mit Reinkarnationstherapie zu erforschen.

Zurück gehen um vorwärts zu kommen. Bilder und Symbole immer mehr wieder zu verweben und nicht einfach losgelöst zu betrachten. In die Tiefe zu blicken um das anzuerkennen was wirklich ist und so in Klarheit und Wahrheit im Jetzt gestärkt weiter gehen.

Gerne lade ich euch ein auf meiner Homepage mehr über Reinkarnationstherapie oder Reinkarnationsbegleitung zu erfahren, so wie ich sie verstehe. Dabei ist es nicht erforderlich an frühere Leben zu glauben, einzig an unsere eigenen tiefen Erinnerungsschichten die unseren Schlüssel tragen.


Herzlich, Sira


Buch: Magische Ostschweiz von Elmar Good

bottom of page